Was leistet Kunsttherapie? - Botermann Ergothearpie

Was ist eigentlich Kunsttherapie?

Details

Wo Worte fehlen, beginnt das Erleben innerer Bilder

Die person-zentrierte Kunsttherapie geht auf Carl R. Rogers, den Begründer der klient-zentrierten Psychotherapie zurück. Diese Therapieart ist in Deutschland vorwiegend als Gesprächstherapie bekannt.

Kummer
Ängste
Konflikte
seelische Notlagen

werden im Gespräch oft bildhaft benannt.

Aussagen wie:

eine bleischwere Decke lastet auf mir ...
ein dicker Klos steckt im Hals ...
eine Kompaßnadel ohne Richtung, so erleb´ ich mich ...

sind bildhafte Gefühle.

Kunsttherapie als eine (mögliche) lösungsfindende Behandlungsform ...

ln dem die belastenden Themen "ins Bild" kommen, gewinnt der Klient Abstand und Überblick, fühlt sich entlastet. Grüblerische Selbstgespräche verlieren ihre Macht, kommen zum Stillstand während der Arbeit bsp. am Bild. Eingetaucht im selbstvergessenen Tun beginnt der Kontakt zu sich selbst. Hier ist der Moment, in dem Veränderung beginnen kann.

Wirksamkeit der person-zentrierten Kunsttherapie.

ln geschützter Atmosphäre erweist sich der bildnerische Ausdruck als der Ausgangspunkt für Gespräche und Zusammenhänge.

Sie regt das Selbstverstehen an - lenkt die Aufmerksamkeit auf die Person und ihre Ressourcen.

Selbstheilungskräfte werden aktiviert.

Eine Neugestaltung bringt andere Sichtweisen mit sich: Alte, destruktive Handlungsmuster werden entdeckt, aber auch konstruktive neue Haltungen werden gesehen zum Nutzen der persönlichen Weiterentwicklung.

Kunsttherapie - ein Kind in Aktion:

(Diese Bilderfolge zeigt einen kleinen Patienten in der Kunsttherapie.)

Der vorher mit Farbe versehene Schaumstoff-Hammer landet immer wieder auf dem großen Blatt.

Das Material erfordert seine ganze Konzentration und Aufmerksamkeit - es ist ein Schaffensprozess ganz im Hier und Jetzt.

Wie zu sehen ist, steckt jede Menge Motivation dahinter und das Ergebnis ist ein ganz unverwechselbares Original.

Das Wesentliche ist das Tun! Es fließt Energie wie Freude - es kann auch Wut entstehen die so dann auch wieder abgebaut werden kann.

Entspannung, Erleichterung, Zufriedenheit, Stolz sind gespürte Momente.

Gefühle / Gemütszustände ausgedrückt in Bildern:

Abgeschlossene Kurzbegleitung einer Lebensetappe - Pensionierung (aus schweren Krankheitsgründen)

Aufbruch zu neuem / anderen Lebensentwurf oder -aufgaben.

Größtes Anliegen des Klienten: Angst, dass dem Klienten nicht geglaubt wird, dass er so schwer erkrankte.

Er fühlte sich einer immer wieder kehrenden Beweisungspflicht gegenüber Ärzten ausgesetzt.

Kurzbericht über die Wirksamkeit einer personzentrierten kunsttherapeutischen Begleitung zum o.g. Thema:

Im Erstkontakt stellte der Klient seine Befindlichkeiten dar.

Aktives Zuhören ermöglichte dem Klienten, seine Angst und deren Hintergründe zu benennen.

Im wechselnden Rhythmus - von anfangs erleichtert sein, weil belastende Themen benannt wurden sowie sich nicht mehr allein wissend - kamen im prozesslichen Werdegang für ihn schmerzliche Einsichten zum Vorschein (siehe gemalte Bilder).

Sich allmählich erholend - nachdem der Klient genügend Ich-Stärke aufgebaut hatte - konnten konkrete Vorgehensweisen für Arztbesuche erarbeitet werden und es wurden neue angstfreie Erfahrungen gesammelt. Auch im freizeitlichen Bereich entwickelte er eine Vorstellung - (Wunsch nach Angeln). Die frei gewordene Zeit nutzte er außerdem bis heute - dass er seine Frau im Haushalt deutlich entlastet.

Im Entwicklungsgeschehen eines Bildes gibt es oft ein typisches "Aha"- Erlebnis. Durch das Malen des Bildes leistet der Mensch selbst die wertvolle seelische Arbeit, der Helfer (Therapeut) ist für die Begleitung und für den roten Faden verantwortlich.

(Zum Vergrößern auf das Bild klicken und dann weiter blättern)